Foto Goodman Gallery Johannesburg
Eine neue Ausstellung im Haus der Kunst, die am 15. Februar eröffnet wird, zeigt anhand einer breiten Auswahl von Exponaten – darunter mehr als 500 Fotografien –, wie die
Strukturen der Rassentrennung in das alltägliche Leben Südafrikas verwoben und als Teil der bürokratischen Ordnung normalisiert wurden. Dabei geht es weniger um die Geschichte der Apartheid, als um die Frage, wie sich
Apartheid im Alltag der Menschen manifestiert hat: Welches waren ihre normativen Symbole und Zeichen und wie wurden sie in Fotografie, Film und anderen Medien dargestellt?
Im Jahr 1948, nach dem unerwarteten Sieg der „Afrikaner National Party“, wurden südafrikanische Fotografen auf die Veränderungen aufmerksam, die sich in Politik und Gesellschaft vollzogen: Ihre Bilder verdeutlichen den Wandel von einem „kolonialen Gebiet mit Rassentrennung zu einem heiß umkämpften Ort, in dem die große Mehrheit der Bevölkerung um Gleichheit, demokratische Vertretung und Bürgerrechte kämpfte“ (Zitat von Okwui Enwezor).
Niemand konnte den Kampf gegen die Apartheid kritischer dokumentieren als die südafrikanischen Fotografen. Sie zeigten ihre Mitbürger nicht nur als Opfer, sondern auch als Vertreter ihrer eigenen Emanzipation. Und sie vertraten dieselbe politische Überzeugung: Sie waren Gegner des Apartheid-Regimes. Eine Aufnahme von Sam Nzima aus dem Jahr 1976 zeigt den 12-jährigen Hecter Pietersen, der im Zuge eines Schülerprotestes gegen die Einführung von Afrikaans als Unterrichtssprache ums Leben kam. Das Bild zeigt den Jungen wenige Augenblicke nach seinem Tod auf den Armen eines Mitschülers – es wurde zu einer der berühmtesten Darstellungen vom Kampf gegen die Apartheid.
Ebenso eindrucksvoll zeigen die Fotografien Peter Magubanes, was die Trennung der Wohnbereiche nach Hautfarbe Tag für Tag für die farbigen Südafrikaner bedeutete: Seine Aufnahmen zeigen sie im Bus, in unbequemer Haltung schlafend, auf dem langen, strapaziösen Weg von ihren Siedlungen zur Arbeit. Mit Ausnahme von einigen wenigen westlichen Fotografen — u.a. Margaret Bourke-White, Hans Haacke und Adrian Piper — zeigt die Ausstellung ausschließlich Werke südafrikanischer Fotografen. Zudem gibt es Arbeiten einer jüngeren Generation wie Sabelo Mlangeni und Thabiso Sekgale, die die Auswirkungen von Apartheid dokumentieren, die bis heute spürbar sind.
Die Ausstellung „Aufstieg und Fall der Apartheid: Fotografie und Bürokratie des täglichen Lebens“ wurde organisiert vom International Center of Photography, New York, in Zusammenarbeit mit dem Haus der Kunst.
Besuchen auch Sie Aufstieg und Fall der Apartheid vom 15. Februar bis 26. Mai 2013 im Haus der Kunst in München. Das Team vom München Blog wünscht viel Vergnügen.
Service:
Ausstellung Aufstieg und Fall der Apartheid
15. Februar -26. Mai 2013
Haus der Kunst
Montag - Sonntag 10:00 - 20:00 Uhr
Donnerstag 10:00 - 22:00 Uhr
Hier geht es zum Webauftritt.
Und für alle, die für diese Veranstaltung extra nach München kommen, haben unsere Partner StayMunich und Stay2Munich wie immer günstige Übernachtungsmöglichkeiten!