Alte Pinakothek

Alte Pinakothek, Foto: Markus Würfel; Lizenz: CC BY-SA-3.0

Für Kunstliebhaber gibt es in München drei Anlaufstellen: Die Alte Pinakothek, die Neue Pinakothek und die Pinakothek der Moderne. Betreut werden diese drei Museen (im Falle letzterer nur die dortige Sammlung Moderner Kunst) von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Diese betreuen nicht nur einen wesentlichen Teil des Gemälde- und Kunstbesitzes des Freistaates Bayern, sondern auch die dazugehörigen Münchener Museen. Insgesamt zählt der Bestand der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen mehr als 30.000 Objekte. Während in der Alten Pinakothek Gemälde von Malern des Mittelalters bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts ausgestellt sind, findet sich in der Neuen Pinakothek europäische Kunst des späten 18., des 19. sowie des beginnenden 20. Jahrhunderts und in der Pinakothek der Moderne Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.

Lage:

Die Alte Pinakothek befindet sich im Münchner Stadtteil Maxvorstadt in der Barer Straße 27. Erreichbar ist sie mit der Tram-Linie 27 (Haltestelle Pinakotheken) sowie mit den U-Bahn-Linien U2 (Haltestelle Königsplatz oder Theresienstraße), U3/U6 (Haltestelle Odeonsplatz oder Universität), U4/U5 (Haltestelle Odeonsplatz) oder der Bus-Linie 100 (Haltestelle Pinakotheken).

Geschichte:

Eröffnet wurde die Alte Pinakothek 1836, doch ihre Geschichte geht zurück ins Jahr 1528, in welchem Wilhelm IV. und seine Gemahlin Jacobaea von Baden Historienbilder in Auftrag gaben. An diesem Auftrag wurden bis 1540 zahlreiche Maler aus dem süddeutschen Raum beteiligt: Albrecht Altdorfer aus Regensburg, Barthel Beham aus Nürnberg, Melchior Feselen aus Ingolstadt , Jörg Breu und Hans Burgkmair aus Augsburg sowie Abraham Schöpfer, Hans Schöpfer und Ludwig Refinger aus München. Die Bildthemen sind der griechischen, römischen, jüdischen und frühchristlichen Geschichte entnommen und greifen bedeutende Ereignisse auf. Das wohl bekannteste Werk des Zyklus ist Altdorfers Alexanderschlacht.

Das Gebäude:

Die Alte Pinakothek war zur Zeit ihrer Eröffnung der größte Museumsbau der Welt und durch den Einsatz von Oberlichtern und der zweckmäßigen Unterbringung von Nordlichtkabinetten für die damalige Zeit bautechnisch wie konzeptionell weit fortgeschritten. Bereits das Äußere der Pinakothek hebt sich deutlich von den üblichen schlossartigen Museumsbauten des frühen 19. Jahrhunderts ab und steht in engem Zusammenhang mit der Funktion und Gliederung des Gebäudes als Museum. So wurde der Bau zum Vorbild für einige Galerien in Rom, St. Petersburg und Kassel.
In den Jahren 1943 und 1944 wurde das Gebäude (insbesondere der Mittelteil) durch den 2. Weltkrieg starke beschädigt. Von 1952 bis 1957 wurde die Pinakothek durch Hans Döllgast wiederaufgebaut. Hiebei wurde auch das Haupttreppenhaus von der Barer Straße wegverlegt und nimmt nun fast die gesamte nach Süden orientierte, einst reich stuckierte Loggia ein. Die Art des Wiederaufbaus, welche die Zerstörung sichtbar lässt, wird in der Öffentlichkeit bis heute zwiespältig beurteilt, von Denkmalpflegern jedoch allgemein als eine herausragende Leistung angesehen.
1994 wurde das Gebäude aufgrund einer Generalsanierung geschlossen und eine Auswahl von Meisterwerken in der Neuen Pinakothek ausgestellt. 1998 erfolgte die Wiedereröffnung.

Farbgebung:

Seit Herbst 2008 bekleidet eine neue Wandbespannung die Säle im Obergeschoss der Alten Pinakothek mit gefärbter Seide. Die neue Farbgebung in Grün und Rot greift zurück auf die Gestaltung der Säle, wie sie seit der Erbauungszeit der Alten Pinakothek und bis weit in das 20. Jahrhundert vorherrschend war. Schon für König Ludwig I. von Bayern und seinen Architekten Leo von Klenze bedeutete die Verwendung einer Wandbespannung alternierend in Rot und Grün die Weiterführung einer Tradition, die bis auf die Altmeistergemälde des späten 16. Jahrhunderts in vielen der großen Gemäldegalerien Europas (Florenz, London, Madrid, St. Petersburg, Paris, Wien) zurückgeht und dort bis heute existiert.

Die Ausstellungsräume:

Die Ausstellungsräume befinden sich im Erdgeschoss sowie im ersten Obergeschoss. Der Großteil der Werke ist im ersten Obergeschoss ausgestellt. Bei den Räumlichkeiten wird zwischen Sälen und Kabinetten unterschieden; in den Sälen werden vornehmlich bedeutende oder große Kunstwerke ausgestellt, während in den kleineren Kabinetten an der Seite zum Skulpturenpark kleinere und weniger bedeutende Bilder ausgestellt werden.

Die Sammlung:

In den 19 Sälen und 47 Kabinetten der Alten Pinakothek sind ständig mehr als 700 Gemälde der mehrere tausend Bilder umfassenden Sammlung ausgestellt. Dazu kommen Wechselausstellungen. Die Sammlung umfasst: Deutsche Malerei des 14. bis 17. Jahrhunderts, Altniederländische Malerei des 14. bis 16. Jahrhunderts, Holländische Malerei des 17. Jahrhunderts, Flämische Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts, Italienische Malerei des 13. bis 18. Jahrhunderts, Französische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts und Spanische Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts.

Weitere Informationen finden sie auf der Webseite der Pinakotheken.