Alter Peter (St. Peter)

Alter Peter München

Alter Peter vom Rindermarkt aus gesehen, Foto: Richard Huber; Lizenz: CC BY-SA-3.0

Im Volksmund wird sie „Alter Peter“ genannt, doch der eigentliche Name der Pfarrkirche am Petersplatz 1 auf dem Petersbergl in München lautet Sankt Peter (St. Peter). Der Turm des Alten Peters zählt zu Münchens Wahrzeichen – denn immerhin handelt es sich bei dieser Kirche um die älteste erwähnte Pfarrkirche Münchens. Ihr Standort, der Petersbergl, ist übrigens auch die einzige nennenswerte Erhebung innerhalb der historischen Altstadt Münchens.

Geschichte:

Auf dem Petersbergl gab es ursprünglich eine romanische Kirche, doch ob diese typische bayerische Klosterkirche der Romanik der Gründungsbau des St. Peter war, lässt sich nicht mehr nachweisen. Nachweisbar ist dagegen, dass Herzog Otto I. die Kirche 1181 erweitern ließ und dass diese erweiterte Kirche 1190 durch Bischof Otto II. von Freising geweiht wurde.
Ab 1278 wurde die romanische durch eine prunkvollere gotische Basilika ersetzt. Am 14. Februar 1327 fiel fast ein Drittel Münchens einer Brandkatastrophe zum Opfer. Der Ostchor von St. Peter brannte bis auf die Außenmauer nieder, das Kirchenschiff selbst konnte gerettet werden, die Türme brannten aus.
Von 1379 bis 1386 wurde das Westwerk umgestaltet, wobei man sich bewusst von der gotischen Zwei-Turm-Anlage löste. Die beiden ausgebrannten Türme wurden abgeschrägt und zwischen den beiden Stümpfen ein einzelner Turm errichtet, der heute mit seiner offenen, rundumlaufenden Aussichtsgalerie ein beliebter Aussichtspunkt ist.
Über die Jahrhunderte hinweg folgten diverse Umgestaltungen und Ausbauten. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurden Restaurierungen durchgeführt, bevor St. Peter 1944/1945 durch den 2. Weltkrieg weitgehend zerstört wurde. Der Wiederaufbau begann 1946. 1951 wurde beschlossen, die Turmkuppel nach historischen Aufnahmen wiederherzustellen. Mit der Aufsetzung des Kreuzes auf dem Turmhelm im Jahre 1951 und der Weihe des Hochaltares 1954 durch Joseph Kardinal Wendel wurde der Wiederaufbau der äußeren Form abgeschlossen. Die Rekonstruktion des Inneren wurde im Jahr 2000 abgeschlossen.

Wissenswertes und Witziges:

Karl Valentin beantwortete die Frage, warum am Turm acht Zifferblätter angebracht seien, mit den Worten „Ja mei, damit acht Leute gleichzeitig auf die Uhr schauen können.“
-Im 91 Meter hohen Turm schlagen häufig Blitze ein – zuletzt am 27. Juli 1995.
-In einem Fensterportal der Chorapsis steckt noch eine österreichische Kanonenkugel, welche während der Koalitionskriege vom Gasteig aus auf die Kirche abgefeuert wurde.