Das Maximilianeum

Der Bayrische Landtag befindet sich im Maximilianeum

Foto: Pedelecs; Lizenz: CC-BY-SA-3.0

Das Maximilianeum im Münchner Stadtteil Haidhausen beherbergt seit 1876 die Stiftung Maximilianeum für begabte Studenten aus der Pfalz und Bayern, in deren Besitz sich das Gebäude auch befindet. Außerdem ist es seit 1949 Sitz des Bayerischen Landtags. Der Bau liegt auf dem östlichen Isar-Hochufer (Maximiliansanlagen) über die Maximiliansbrücke. Die aufwändige Kulissenarchitektur erzielt eine große Fernwirkung.

Geschichte des Gebäudes

König Max II. ließ am 5. Oktober 1867 den Grundstein für den Bau des Architekten Friedrich Bürklein legen. 1874 war der Bau nach mehrmaligen Nachbesserungen fertiggestellt. Bis 1918 war im Maximilianeum neben der Studienstiftung und einer historischen Galerie auch die königliche Pagenschule untergebracht. Gegen Kriegsende wurden zwei Drittel des Bauwerks zerbombt. Nach dem Krieg wurde das Gebäude durch Karl Kergl wieder aufgebaut. 1949 wählte der Bayerische Landtag das Gebäude zu seinem Sitz, was entsprechende Änderungen in den Galerieräumen notwendig machte. Als der Bau für die vielfältige Nutzung zu klein wurde, fügte man 1958/59 und 1964/65 im Osten Flügelbauten mit Büroräumen und Sitzungssälen an.

Die Studienstiftung

Zur Aufnahme in die Stiftung Maximilianeum müssen die Interessenten ein mehrstufiges Verfahren durchlaufen. Die wichtigsten Anforderungen an die Bewerber, die nur aus Bayern oder der linksrheinischen Pfalz (ehemals zu Bayern gehörig) stammen dürfen, sind hierbei ein Abitur, in das nur Leistungen von mindestens 13 Punkten eingegangen sind, und das erfolgreiche Bestehen zum einen der Prüfung für das Stipendium nach dem Bayerischen Eliteförderungsgesetz (ausgenommen die Pfälzer) und zum anderen einer Sonderprüfung im Bayerischen Kultusministerium. Besonderer Wert wird bei der Auswahl der Stipendiaten auf die Breite ihrer Interessen und ihre Offenheit auch für neue und ungewohnte Fragestellungen gelegt. Von den etwa 400 Abiturienten mit einem Notendurchschnitt von 1,0 werden jedes Jahr etwa sechs bis neun Kandidaten aufgenommen. König Maximilian II. ging davon aus, dass Maximilianeer sich nach Abschluss ihres Studiums überwiegend dem Staatsdienst verschreiben. Dazu besteht heute keine Verpflichtung mehr. Mit Ausnahme von Medizin und Theologie für ein Kirchenamt kann jedes wissenschaftliche Studienfach studiert werden.

Die Stipendiaten erhalten freie Kost und Logis im Maximilianeum in München für die Dauer ihres Studiums (bis zum ersten berufsqualifizierenden Abschluss) sowie Gelegenheit zu einem einjährigen Auslandsaufenthalt und zur Teilnahme an Sprachkursen. Bekannte Maximilianeer waren unter anderen die beiden bayerischen Ministerpräsidenten von Eugen Ritter von Knilling und Franz Josef Strauß, ferner der Physiker Werner Heisenberg die Schriftsteller Carl Amery und Ulrike Draesner sowie der Liedermacher Michael Kunze.