Das Museum Brandhorst

Kunst des 20 und 21. Jahrhunderts im Museum Brandhorstunderts

Foto: Guido Radig; Lizenz: CC-BY-3.0

Das Museum Brandhorst liegt an der nordöstlichen Ecke des „Kunstareals“, das die Alte und die Neue Pinakothek sowie die Pinakothek der Moderne umfasst. Mit seinem Eingang an der Ecke von Türken- und Theresienstraße verbindet das Museum Brandhorst das Kunstareal mit der Maxvorstadt und dem lebendigen Universitätsviertel. Das Gebäude wurde mit Mitteln des Freistaats Bayern finanziert, Planung und Bau lagen in der Hand des Staatlichen Bauamts München. Die mehrfarbige Fassade wirkt wie ein abstraktes Gemälde und macht auf die Bedeutung des Gebäudes als Kunstmuseum aufmerksam. Sie besteht aus verschiedenen Schichten, die unterschiedliche Funktionen erfüllen. Vor der Fassadenfläche wurden 36 000 einzelne Keramikflächen vertikal angebracht. Sie sind in 23 verschiedenen Farben glasiert und teilen sich in drei Familien unterschiedlicher Farbigkeit und Tonalität auf. So entsteht der optische Eindruck, das Haus bestehe aus drei ineinander verzahnten Einzelvolumen.

Zur Entstehungsgeschichte der Sammlung

Das Ehepaar Anette (gest. 1999) und Udo Brandhorst hat seit den siebziger Jahren über 1000 Werke von wegweisenden Künstlern des 20. und 21. Jahrhunderts gesammelt, in erster Linie Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen, in letzter Zeit kamen Fotografien sowie Medienarbeiten und Installationen hinzu. Während zunächst Künstler der klassischen Avantgarde (Kasimir Malewitsch, Kurt Schwitters, Pablo Picasso) und der europäischen Nachkriegsmoderne (Joseph Beuys, Palermo, Sigmar Polke, Jannis Kounellis, Mario Merz) im Mittelpunkt standen, richtete sich ihr Interesse im Lauf der Jahre immer mehr auf Kunst aus den Vereinigten Staaten: John Chamberlain, Dan Flavin, Bruce Nauman, Richard Tuttle, Walter de Maria u. a. sind mit wichtigen Werken vertreten.

Mit weit über 100 Arbeiten von Andy Warhol (1928–1987) ist der Bestand des bekanntesten Pop Art Künstlers mit kaum einer anderen europäischen Sammlung zu vergleichen. Weltweit einmalig ist der Schwerpunkt von über 170 Arbeiten des amerikanischen Künstlers Cy Twombly (1928–2011). Dass auch zeitgenössische Kunst zunehmend in den Blick des Sammlerinteresses rückte, belegen Erwerbungen der Arbeiten von Damien Hirst, Mike Kelley oder Robert Gober sowie von Medienkünstlern wie Isaac Julien, Anri Sala, Stan Douglas und David Claerbout.

Während die Pinakothek der Moderne einen Überblick über die Entwicklung der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts ermöglicht, steht im Museum Brandhorst eine vertiefte Auseinandersetzung mit einzelnen Künstlerpersönlichkeiten im Mittelpunkt.

Die Stiftung Brandhorst

Die Udo und Anette Brandhorst Stiftung wurde 1993 gegründet. Mit dem Ertrag des Stiftungskapitals ist der kontinuierliche Ausbau der Sammlungen zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts in einem Maße möglich, wie das mit öffentlichen Mitteln heute undenkbar ist. In Austausch und Absprache mit der Pinakothek der Moderne ergeben sich vielfältige Möglichkeiten, eine Sammlung der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts zu konzipieren und Zug um Zug zu verwirklichen. Darüber hinaus sieht die Satzung der Stiftung vor, künstlerische und wissenschaftliche Projekte zu fördern.