Der Hirschgarten

Der Biergarten im Hirschgarten

Foto: Schellnsau, Lizenz: CC-BY-SA-3.0

Die Geschichte des Hirschgartens begann vor 393 Jahren, als 1720 die Fasanerie angelegt wurde. Heute ist der königliche Hirschgarten mit seiner bewegten Geschichte ein Anlaufpunkt für Menschen aus nah und fern. Vor Jahrhunderten wurde im Hirschgarten für ein paar Jahre der Hopfen für die kurfürstlichen Brauhäuser angebaut. Diese Grundlage für ein schmackhaftes selbst gebrautes Bier musste allerdings im Jahre 1786 weichen zugunsten einer Seidenraupenzucht. Die Investition in 17.000 Maulbeerbäume stellte sich schnell als untragbar heraus und auf dem ca. 44,6 Hektar großen Gelände entstand, auf Anweisung von Kurfürst Karl Theodor, ein Jagdrevier für den Adel. Eine Jagd ohne Wild war natürlich unmöglich, so dass ein Teil des Geländes eingezäunt wurde. Zum Vergnügen des Adels wurden 100 Dam- und Edelhirsche ausgesetzt und zur Jagd freigegeben.

Eine Parkanlage für Bürger

Schnell erkannte der Kurfürst, dass sich die Parkanlage nicht nur in seinen Kreisen großer Beliebtheit erfreute, sondern auch bei seinen Untergebenen aus der Stadt München und deren Umfeld. Zur großen Freude seinen Untertanen wurde daher die Parkanlage allen Bürgern öffentlich gemacht und ist bis in die heutige Zeit ein beliebtes Anlaufziel für Einheimische und Touristen aus aller Welt. Das erste Gasthaus, in dem Besucher verweilen konnten, war das im Jahre 1791 erbaute Jägerhaus. Leider musste die Parkanlage im Jahre 1840 durch den Bau der Bahnstrecke München-Augsburg verkleinert werden, es ist aber immer noch genug Platz vorhanden für Spiel- und Grillplätze. In den Jahren 1958 und 1959 wurde der nordöstliche Teil des Parks zum städtischen Erholungsgebiet umgestaltet. 1968 bis 1970 erfolgte der Ausbau zur öffentlichen Parkanlage mit Erweiterung nach Süden. Die hügeligen Wiesenflächen laden im Sommer zum Sonnenbaden ein, und im Winter sind sie zum Rodeln bei Jung und Alt sehr beliebt. Tierliebhaber kommen in den Genuss, sich auf ca. 2 Hektar eingezäunter Fläche, Dam- und Muffelwild anzuschauen.

Ein Paradies zum Relaxen und Feiern

Circa 8.000 Besuchern bietet der größte Biergarten der Welt Platz zum Trinken, Essen und Verweilen. Gäste aus aller Welt lassen sich hier bei schönem Wetter das „Augustiner“ Bier schmecken, aus einer Brauerei, die viel älter ist als der Hirschgarten selbst und bereits 1328 gegründet wurde. Neun Tage im Jahr geht im Hirschgarten die Post ab, dann wird das Magdalenenfest von Münchner und Besuchern aus allen Himmelrichtungen gefeiert. Traditionell findet dieses Fest vierzehn Tage vor der Auer Jakobi-Dult statt, die Tradition reicht bis ins Jahr 1728 zurück. Im Hirschgarten ist das Magdalenenfest erst seit 1958 angesiedelt. Und noch eine Besonderheit macht den Hirschgarten so interessant: denn unter dem Hirschgarten befindet sich ein Regenrückhaltebecken der Münchner Stadtentwässerung. Münchens beliebtes Ausflugsziel ist übrigens mit der Tram, der S-Bahn oder mit Fahrrad aus allen Richtungen gut zu erreichen.