Die Theatinerkirche

Die Theatinerkirche in München

Foto: Uwe Barghaan, Lizenz: CC-BY-SA-3.0


Ein Anziehungspunkt für Touristen – die Theatinerkirche

Reich ist die bayrische Landeshauptstadt München mit Sehenswürdigkeiten aus allen Zeitepochen bestückt. Touristen aus aller Welt zieht es in den Hirschgarten, zum Schloss Nymphenburg, zur Frauenkirche mit ihren Zwiebeltürmen, zum Hofbräuhaus, in die Münchner Residenz und ganz oben auf der Liste steht natürlich auch die aus dem 16. Jahrhundert stammende Theatinerkirche. Mit der Erbauung der Stiftskirche St. Kajetan, genannt Theatinerkirche, hat es seine eigene Bewandtnis. Die Kurfürstin von Savoyen versprach im Jahre 1659 bei der Geburt ihres Erbprinzen, eine prachtvolle Kirche erbauen zu lassen, wie es keine Zweite zu der Zeit gab. Gedacht war die Theatinerkirche als Hof- und Stiftskirche für den Theatinerorden. Geboren wurde Max Emanuel am 11. Juli 1662, als Kronprinz und späterer Kurfürst. Die Gemahlin von Kurfürst Ferdinand Maria hielt also ihr damals abgegebenes Versprechen und beauftragte noch im Geburtsjahr des Kronprinzen Agostino Barelli mit dem Entwurf der Kirche.

Sie ist ein Stück Zeitgeschichte, wie vieles in München

Als Vorbild für Kirche und Kloster diente Barelli die Mutterkirche der Theatiner in Rom, die Grundsteinlegung wurde am 29. April 1663 groß gefeiert. Bereits in der Rohbauphase kam es dann aber zu ernsthaften Spannungen zwischen Barelli und seinem Bauleiter Antonio Spinelli. Agostino Barelli lieferte den Entwurf zu diesem einmaligen Bauwerk, kehrte aber München nach der Fertigstellung des Rohbaus den Rücken und überließ anderen die Vollendung. Die Stifterin der „prunkvollsten Kirche“, Henriette von Savoyen, überlebte die Fertigstellung ihrer Kirche nicht, sie verstarb schon Jahre vorher. Im Laufe der Jahrhunderte erlebte die Theatinerkirche viel Schönes, aber auch Schreckliches. In den Kriegsjahren 1944/45 wurden die Kirche und das Kloster schwer zerstört. Heute erstrahlt die Kirche in ihrem alten Glanz und wird seit 1954 von Mönchen des Dominikaner Ordens betreut.

Das Innenleben der Kirche – ein Augenschmaus der besonderen Art

Touristen aus aller Welt sind begeistert, wenn sie ihren Blick in die Kuppel der Kirche und den Hochaltar lenken. Viele Künstler haben sich in der Kirche unsterblich gemacht, mit Nischenfiguren und Stuckreliefs, mit Putten an den Fassaden. Viel hat das Auge zu bewundern, ob es die alten Kanzel- und Beichtstühle von Andreas Faistenberger aus dem Jahr 1686 sind oder unzählige Statuen von Heiligen, die die Kirche schmücken. Besichtigt werden kann in der Theatinerkirche auch die Fürstengruft, in der unter anderem auch der Sarkophag von Kaiser Karl VII. zu sehen ist. Aus dem Fürstengeschlecht der Wittelsbacher ruhen bereits 47 Familienmitglieder in der Kirche. Im Gegensatz zu den ehrwürdigen Mauern der Theatinerkirche sind die beiden Orgeln der Kirche jung an Jahren, die Hauptorgel stammt aus dem Jahre 1961 und die Seitenorgel übernahm ihre Funktion im Jahre 1950. Zu hören sind die fünf Glocken der Kirche jeden Samstag um 15 Uhr, wenn sie den Sonntag einläuten.