Pinakothek der Moderne

Lichtkuppel in der Pinakothek der Moderne in München

Pinakothek der Moderne – Lichtkuppel der Rotunde, Foto: Guido Wörlein; Lizenz: CC BY-SA-3.0

Für Kunstliebhaber gibt es in München drei Anlaufstellen: Die Alte Pinakothek, die Neue Pinakothek und die Pinakothek der Moderne. Betreut werden diese drei Museen (im Falle letzterer nur die dortige Sammlung Moderner Kunst) von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Diese betreuen nicht nur einen wesentlichen Teil des Gemälde- und Kunstbesitzes des Freistaates Bayern, sondern auch die dazugehörigen Münchener Museen. Insgesamt zählt der Bestand der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen mehr als 30.000 Objekte. Während in der Alten Pinakothek Gemälde von Malern des Mittelalters bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts ausgestellt sind, findet sich in der Neuen Pinakothek europäische Kunst des späten 18., des 19. sowie des beginnenden 20. Jahrhunderts und in der Pinakothek der Moderne Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.

Lage:

Die Pinakothek der Moderne befindet sich im Münchner Stadtteil Maxvorstadt in der Barer Straße 40. Erreichbar ist sie mit der Tram-Linie 27 (Haltestelle Pinakotheken) sowie mit den U-Bahn-Linien U2 (Haltestelle Königsplatz oder Theresienstraße), U3/U6 (Haltestelle Odeonsplatz oder Universität), U4/U5 (Haltestelle Odeonsplatz) oder der Bus-Linie 100 (Haltestelle Pinakotheken).

Geschichte:

Die Sammlung der Pinakothek der Moderne ist eine der bedeutendsten ihrer Art und entstand erst nach 1945 durch Stiftungen, Vermächtnisse und Zukäufe. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Sammlung von moderner Malerei und Skulptur rasch an. Ausgebaut wurden die Bestände neben einer konzentrierten Sammlungspolitik um einzelne Schwerpunkte insbesondere durch die SammlungenTheo Wormland“ (Surrealismus), „Sofie und Emanuel Fohn„, „Woty und Theodor Werner“ (Bilder von Paul Klee und der Kubisten), „Martha und Markus Kruss“ (Expressionisten, insbesondere die Künstler der Brücke), „Günther Franke“ (Werke von Max Beckmann), „Klaus Gebhard“ (nordamerikanische Künstler wie Robert Rauschenberg und Jasper Johns) sowie die Sammlung von Herzog Franz von Bayern mit zeitgenössischen deutschen Malern wie Jörg Immendorff und Sigmar Polke.
Die jüngste Bereicherung aus dem Jahre 2006 ist die SammlungEleonore und Michael Stoffel“ mit deutscher und nordamerikanischer Kunst der 1960er bis 1990er. 2009 erwarb die Pinakothek rund 300 Werke von Joseph Beuys, darunter 280 in Serie Multiples, von denen einige bisher noch nie zu sehen waren, sowie mehrere Originale, die bereits als Leihgabe in der Pinakothek der Moderne ausgestellt waren, inzwischen aber in das Eigentum der Bayerischen Staatsgemälde-Sammlungen übergegangen sind.

Das Gebäude:

Entworfen wurde die Pinakothek der Moderne von Architekt Stephan Braunfels. Der moderne und offene Bau wird von Architekturkritikern einhellig als gelungen eingeschätzt und konnte nur gebaut werden, weil zuvor genügend private Spenden gesammelt wurden. Erst daraufhin übernahm der Freistaat Bayern die Finanzierungskosten und stellte das Grundstück der ehemaligen Türkenkaserne zur Verfügung, das bereits für Universitätsinstitute verplant war. Die Pinakothek der Moderne wurde am 16.09.2002 eröffnet und begrüßte nach nur eineinhalb Jahren bereits den zweimillionsten Besucher.
Im Inneren des weißen Baukörpers aus Sichtbeton führen zwei große Treppenanlagen von der zweischaligen Rotunde als Zentrum des Baus aus zu den Sammlungen. Ihr Gesamtdurchmesser beträgt 30 Meter. Im Untergeschoss befindet sich die Designsammlung, im Erdgeschoss liegen Ausstellungsräume für die Architektursammlung, Wechselausstellungen und die Graphische Sammlung. Im Westflügel des Obergeschosses ist die Sammlung der klassischen Moderne untergebracht, im Ostflügel die Sammlung für Gegenwartskunst.

Die Sammlung:

In der Sammlung Moderne Kunst sind Kunstwerke der klassischen Moderne und der Gegenwartskunst vertreten. Was die moderne Kunst angeht, so sind alle Richtungen mit ihren jeweiligen Protagonisten vertreten, nämlich: Expressionismus, Fauvismus, Kubismus, Neue Sachlichkeit, Bauhaus, Surrealismus, Abstrakter Expressionismus, Pop Art und Minimal Art.
In der Pinakothek der Moderne sind in der Sammlung der klassischen Moderne zwei Künstler besonders prominent vertreten, denn ihre Werke sind in zwei großen Sälen eindrucksvoll ausgestellt: Zum einen Max Beckmann (Werke u.a.: „Junger Argentinier“ 1929, „Versuchung des Hl. Antonius“ 1936 und „Frau mit Mandoline in Gelb und Rot“ 1950) und zum anderen Pablo Picasso (Werke u.a.: „Madame Soler“ 1903, „Mutter mit Kind“ 1921, „Sitzende Frau“ 1941).
Auch Gegenwartskunst seit den späten Fünfziger Jahren ist einer der thematischen Schwerpunkte der Pinakothek der Moderne. Ausgestellt sind beispielsweise Werke von Andy Warhol („Aids/Jeep/Bicycle“ 1986) und Jasper Johns („Arrive/Depart“ 1963), doch einen besonderen Schwerpunkt bilden die Bestände von Minimal Art von Donald Judd („Monument“ 1969), Dan Flavin (Wallboxes, 1978) und Fred Sandback (Rauminstallationen, 2003).