Schlosspark Nymphenburg

Schlosspark Nymphenburg Panorama

Schlosspark Nymphenburg, Foto: Richard Bartz; Lizenz: CC BY-SA-3.0

Der Schlosspark Nymphenburg ist eines der größten und bedeutendsten Gartenkunstwerke Deutschlands. Gemeinsam mit dem Schloss Nymphenburg und den Parkburgen bildet er eine Einheit. Die Anlage liegt im Westen Münchens im – nach dem Schloss benannten – Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg.

Begrenzung und Größe der Anlage:

Die kunstvolle Verknüpfung von formalem Garten und Landschaftspark gilt als Meisterwerk der Gartenkunst und macht die Gesamtanlage aus Schloss und Park zu einer vielbesuchten Attraktion. Sie wird an ihrer östlichen, der Stadt zugewandten Seite vom Nymphenburger Schloss mit dem vorgelagerten Schlossrondell begrenzt. Von allen anderen Seiten ist sie weitgehend von der historischen Gartenmauer umschlossen. Nach Norden schließt sich der Botanische Garten an. Der Park innerhalb der Gartenmauer hat eine Größe von 180 Hektar, die Fläche der gesamten Anlage beträgt 229 Hektar.

Geschichte:

1662 wurde Kurprinz Max Emanuel von Bayern aus dem Adelsgeschlecht der Wittelsbacher geboren. Diese Geburt war Anlass, ein Schloss mit einem Garten im Gebiet zwischen den Dörfern Neuhausen und Obermenzing als Geschenk für die junge Mutter, Kurfürstin Henriette Adelaide von Savoyen, zu errichten. Die Grundsteinlegung erfolgte 1664. Die Anlage war gedacht als Sommerresidenz und als eine vor der Stadt liegende Alternative zum Regierungssitz, der Münchner Residenz. Als erster Architekt wurde Agostino Barelli, als Bauleiter der Hofbaumeister Marx (Markus) Schinnagl beschäftigt. Die Arbeiten begannen mit dem Bau eines würfelförmigen Schlossgebäudes und der Anlage eines Gartens westlich des Schlosses. Es handelte sich dabei um ein kleines, italienisch gestaltetes Gartenparterre.

In den Jahren von 1701 bis 1704 wurden Veränderungen und Erweiterungen des Gartens im Stil des französischen Barocks durch Charles Carbonet vorgenommen. Damit einher ging der Kanalbau und die Versorgung mit dem von der Würm herangeführten Wasser. Die großzügige Ausgestaltung wurde ab 1715 von Dominique Girard und Joseph Effner verwirklicht.

Friedrich Ludwig Sckell leitete Umgestaltungen des Parks ein, die schließlich zu dessen heutiger Gestalt führten. Sckells Anliegen war eine harmonische Zusammenführung des französischen und englischen Gartenstils. Ab 1799 gestaltete er zuerst den abgegrenzten Kronprinzengarten als Sondergarten. Die Schaffung eines weitläufigen Landschaftsparks nach englischem Vorbild begann 1804 mit dem südlichen Parkteil, der 1807 fertiggestellt war und wurde 1810 bis 1823 mit dem nördlichen Teil vollendet.

Ursprünglich bildeten Auffahrtsalleen, Schlossrondell, Hauptschloss und Garten eine Einheit, die sich über mehr als drei Kilometer in ost-westlicher Richtung erstreckte und weit vor den Toren Münchens lag. Das Wachstum der Stadt ließen Bebauung und Straßennetz immer weiter ins Umland vorrücken. Mit dem Bau der breiten Ludwig-Ferdinand-Brücke über den Nymphenburger Kanal, der Errichtung von Wohnhäusern entlang der nördlichen und südlichen Schlossauffahrt und der Anlage einer Eisenbahntrasse im Westen wurden Park und Schloss vollständig umklammert und zu einem Stadtteil Münchens.

Wissenswertes:

Während der Olympischen Sommerspiele 1972 fanden im Schlossgarten Reitveranstaltungen statt: Die Wettbewerbe im Dressurreiten wurden im Gartenparterre abgehalten. Dafür wurden die Statuen ausgelagert, Reitbahn und Tribünen als temporäre Anlagen errichtet und Nebengebäude des Schlosses als Stallungen genutzt.

Der nördliche und der südliche Kabinettsgarten sind der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Die Statuen im Gartenparterre und an der Großen Kaskade können während der kalten Jahreszeit nicht betrachtet werden, da sie durch hölzerne Winterverkleidungen vor Frost geschützt werden.

Parkburgen:

Die sogenannten ParkburgenLustschlösschen mit komfortablen Räumlichkeiten – stellen die architektonischen Schmuckstücke des Parks dar. Die Pagodenburg liegt am kleineren, nördlichen See, der deshalb auch Pagodenburger See genannt wird. Die Badenburg befindet sich am größeren, südlichen See, der daher auch als Badenburger See bezeichnet wird. Die Amalienburg, das größte der Parkschlösschen, ist Mittelpunkt eines rechteckigen, südlich an das Gartenparterre angrenzenden Gartenteils.

Weitere Informationen finden sie auf der Webseite des Schlosses.