Mit ‘Haus der Kunst München’ getaggte Artikel

Mel Bochner – Ausstellung „Wenn sich die Farbe ändert“

Donnerstag, 07. März 2013

Der Konzeptkünstler Mel Bochner

Foto: Douglas Volle

Das Haus der Kunst eröffnet am 7. März die Ausstellung „Wenn sich die Farbe ändert“ rund um das Werk von Mel Bochner. Der amerikanische Künstler Bochner (geb. 1940) gehört zu den Begründern der Konzeptkunst und somit zu einer Künstlergeneration, die Anfang der 1960er-Jahre die Vorrangstellung der Malerei in der Kunst radikal aufbrach. Mel Bochner vollzog diesen Bruch insbesondere durch die Einführung von Sprache in seine Arbeiten.

Die jüngere Werkentwicklung Bochners zeugt von einer Überprüfung des einst verschmähten Mediums, wobei ihm die eigene, konzeptuelle Bildsprache zu Erkenntnissen über die neuen Möglichkeiten der Malerei verhilft. Die Ausstellung im Haus der Kunst zeigt Querverbindungen auf, die zwischen der Verwendung von Sprache und Farbe in den Werken der 1960er/70er-Jahre und jenen der letzten fünfzehn Jahre bestehen, und präsentiert die frühen kleinen Skulpturen und Zeichnungen Bochners ebenso wie seine Installationen, Wandmalerei, Fotografien und Gemälde.

Das Spiel mit Farbwerten ist ein zentrales Thema in der Ausstellung Mel Bochners. Der Künstler beschreibt Farben des Hintergrunds, die in den Vordergrund „zappen“ oder an „die Oberfläche springen“. Hier finden sich Inspirationen für Experimente in einem Workshop für Jugendliche und Erwachsene.

Die Ausstellung wurde organisiert von Whitechapel Gallery, London, in Zusammenarbeit mit dem Haus der Kunst und dem Museu de Serralves, Porto.

Besuchen auch Sie Mel Bochner vom 7. März – 23. Juni 2013 im Haus der Kunst in München. Das Team vom München Blog wünscht viel Vergnügen.

Service:

Ausstellung Mel Bochner
7. März – 23. Juni 2013
Haus der Kunst
Montag — Sonntag 10 — 20 Uhr
Donnerstag 10 — 22 Uhr
Hier geht es zum Webauftritt.

Und für alle, die für diese Veranstaltung extra nach München kommen, haben unsere Partner StayMunich und Stay2Munich wie immer günstige Übernachtungsmöglichkeiten!

Mel Bochner „Blah, Blah, Blah“


Quelle: Youtube

Aufstieg und Fall der Apartheid – Ausstellung im Haus der Kunst

Donnerstag, 14. Februar 2013

Ausstellung Aufstieg und Fall der Apartheid

Foto Goodman Gallery Johannesburg

Eine neue Ausstellung im Haus der Kunst, die am 15. Februar eröffnet wird, zeigt anhand einer breiten Auswahl von Exponaten – darunter mehr als 500 Fotografien –, wie die Strukturen der Rassentrennung in das alltägliche Leben Südafrikas verwoben und als Teil der bürokratischen Ordnung normalisiert wurden. Dabei geht es weniger um die Geschichte der Apartheid, als um die Frage, wie sich Apartheid im Alltag der Menschen manifestiert hat: Welches waren ihre normativen Symbole und Zeichen und wie wurden sie in Fotografie, Film und anderen Medien dargestellt?

Im Jahr 1948, nach dem unerwarteten Sieg der „Afrikaner National Party“, wurden südafrikanische Fotografen auf die Veränderungen aufmerksam, die sich in Politik und Gesellschaft vollzogen: Ihre Bilder verdeutlichen den Wandel von einem „kolonialen Gebiet mit Rassentrennung zu einem heiß umkämpften Ort, in dem die große Mehrheit der Bevölkerung um Gleichheit, demokratische Vertretung und Bürgerrechte kämpfte“ (Zitat von Okwui Enwezor).

Niemand konnte den Kampf gegen die Apartheid kritischer dokumentieren als die südafrikanischen Fotografen. Sie zeigten ihre Mitbürger nicht nur als Opfer, sondern auch als Vertreter ihrer eigenen Emanzipation. Und sie vertraten dieselbe politische Überzeugung: Sie waren Gegner des Apartheid-Regimes. Eine Aufnahme von Sam Nzima aus dem Jahr 1976 zeigt den 12-jährigen Hecter Pietersen, der im Zuge eines Schülerprotestes gegen die Einführung von Afrikaans als Unterrichtssprache ums Leben kam. Das Bild zeigt den Jungen wenige Augenblicke nach seinem Tod auf den Armen eines Mitschülers – es wurde zu einer der berühmtesten Darstellungen vom Kampf gegen die Apartheid.

Ebenso eindrucksvoll zeigen die Fotografien Peter Magubanes, was die Trennung der Wohnbereiche nach Hautfarbe Tag für Tag für die farbigen Südafrikaner bedeutete: Seine Aufnahmen zeigen sie im Bus, in unbequemer Haltung schlafend, auf dem langen, strapaziösen Weg von ihren Siedlungen zur Arbeit. Mit Ausnahme von einigen wenigen westlichen Fotografen — u.a. Margaret Bourke-White, Hans Haacke und Adrian Piper — zeigt die Ausstellung ausschließlich Werke südafrikanischer Fotografen. Zudem gibt es Arbeiten einer jüngeren Generation wie Sabelo Mlangeni und Thabiso Sekgale, die die Auswirkungen von Apartheid dokumentieren, die bis heute spürbar sind.

Die Ausstellung „Aufstieg und Fall der Apartheid: Fotografie und Bürokratie des täglichen Lebens“ wurde organisiert vom International Center of Photography, New York, in Zusammenarbeit mit dem Haus der Kunst.

Besuchen auch Sie Aufstieg und Fall der Apartheid vom 15. Februar bis 26. Mai 2013 im Haus der Kunst in München. Das Team vom München Blog wünscht viel Vergnügen.

Service:

Ausstellung Aufstieg und Fall der Apartheid
15. Februar -26. Mai 2013
Haus der Kunst
Montag - Sonntag 10:00 - 20:00 Uhr
Donnerstag 10:00 - 22:00 Uhr
Hier geht es zum Webauftritt.

Und für alle, die für diese Veranstaltung extra nach München kommen, haben unsere Partner StayMunich und Stay2Munich wie immer günstige Übernachtungsmöglichkeiten!

Ausstellung „Ends of the Earth“ im Haus der Kunst

Dienstag, 09. Oktober 2012
Haus der Kunst Alice Aycock Clay

Clay #2 (1971/2012) von Alice Aycock: 1500 Pfund Lehm mit Wasser gemischt in einem Holzrahmen – Foto: Alice Aycock

Als erste große Museumsausstellung über Land Artliefert „Ends of the Earth“ im Haus der Kunst in München vom 11.10.2012 bis zum 20.01.2013 den bisher umfassendsten historischen Überblick über diese Kunstbewegung. Die Land Art benutzte die Erde als Material und Land als Medium und schuf dabei Werke außerhalb der vertrauten Handlungsräume des Kunstsystems. Der zeitliche Rahmen von „Ends of the Earth“ erstreckt sich von den 1960er-Jahren bis 1974, als sich im Kontext von Land Art Strömungen wie Konzeptkunst, Minimal Art, Happening, Performancekunst und Arte povera stärker herausbildeten und auseinander bewegten.

Die rund 200 Arbeiten von über 100 Künstlern aus Australien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Island, Israel, Kanada, Japan, den Niederlanden, den Philippinen und der Schweiz zeigen, dass Land Art kein vorrangig nordamerikanisches Phänomen ist. Mit Werken der damals beteiligten Künstler nimmt die Ausstellung auf die frühen und wegweisenden Ausstellungen „Earthworks“ und „Earth Art“ (New York 1968 bzw. 1969) Bezug.

Haus der Kunst Heinz Mack Tele-Mack

Tele-Mack (1968) von Heinz Mack – Foto: Heinz Mack

Bereits vor der eigentlichen Entstehung der Strömung in den 1960er-Jahren spürten Künstler an den verschiedensten Orten der Welt verstärkt den Wunsch, das Land in Anspruch zu nehmen und mit der Erde zu arbeiten. In einem elementaren Sinn schloss dies die Auseinandersetzung mit der Beschaffenheit der Erde als Planet mit ein. Yves Klein zum Beispiel fragte sich, wie die Erde wohl vom Weltraum aussieht. Seine Vision, dass aus dieser Perspektive die vorherrschende Farbe Blau wäre, und dass mit Blau sämtliche vom Menschen geschaffenen Grenzen überwunden werden können, setzte er 1961 mit seiner Serie der „Planetary Reliefs“ um.

Zahlreiche Werke der AusstellungEnds of the Earth“ beschäftigen sich auch mit dem Thema, dass „die Erde selbst verwundet wird“, wie es Isamu Noguchi formuliert hatte. Die Künstler der Land Art beschäftigten sich mit den Wunden und Narben, die der Mensch dem Planeten Erde zufügt, sei es durch Kriegsmaschinerie (Robert Barry, Isamu Noguchi), Diktaturen (Artur Barrio), Atomtests (Heinz Mack, Jean Tinguely, Adrian Piper) oder Besiedelung (Yitzhak Danziger).

Besuchen auch Sie die Ausstellung „Ends of the Earth“ vom 11.10.2012 bis zum 20.01.2013 im Haus der Kunst in München. Das Team vom München Blog wünscht viel Vergnügen.

Service:

„Ends of the Earth“
11.10.2012 bis 20.01.2013
Haus der Kunst München
Hier geht es zum Webauftritt.

Und für alle, die für diese Veranstaltung extra nach München kommen, haben unsere Partner StayMunich und Stay2Munich wie immer günstige Übernachtungsmöglichkeiten!

„Open Ende“ – Präsentation aus der Sammlung Goetz im Haus der Kunst

Mittwoch, 29. August 2012

Haus_der_Kunst_Open_End_Belle_Comme_le_Jour

Beitrag von Dominique Gonzalez-Foerster & Tristan Bera: Belle Comme le Jour – Foto: www.hausderkunst.de

Vom 28.09.2012 bis zum 07.04.2013 kann man im Haus der Kunst in München die vierte Präsentation von Filmen und Videoarbeiten aus der Sammlung Goetz bewundern. Der Titel dieser Präsentation ist „Open End“ und insgesamt werden von 14 namhaften Künstlern Werke beigesteuert. Behandelt wird der Aspekt der offenen Erzählung; sowohl in visueller Hinsicht als auch was die Verwendung von Sprache betrifft. Wie im modernen und zeitgenössischen Roman, der eine sehr offene Form der literarischen Erzählung bildet, treten freiere Erzählformen an die Stelle der herkömmlichen, linear verlaufenden und auf einen Endpunkt ausgerichteten Handlung. Gemeinsam ist den Filmen außerdem, dass sie ein offenes Ende haben.

Haus_der_Kunst_Open_End_The_Quickening

Beitrag von Sue de Beer: The Quickening – Foto: www.hausderkunst.de

Hier eine Übersicht der 14 Künstler und ihrer Beiträge:

Emmanuelle Antille, Radiant Spirits, 2000
Pierre Coulibeuf, The Warriors of Beauty, 2002/06
Sue de Beer, The Quickening, 2006
Sebastian Diaz Morales, The Man with the Bag, 2004
Stan Douglas, Journey Into Fear, 2001
Dominique Gonzalez-Foerster & Tristan Bera, Belle Comme le Jour, 2012
Teresa Hubbard / Alexander Birchler, House with Pool, 2004
Isaac Julien, Paradise Omeros, 2002
Ross Lipman, The Interview, 2004
Laurent Montaron, Balbvtio, 2009
Saskia Olde Wolbers, Day-Glo, 1999
Clement Page, Hold your breath, 2010
Ann-Sofi Sidén, QM, I Think I Call Her QM, 1997
Yang Fudong, Honey (mi), 2003

Die Ausstellung wird von Ingvild Goetz kuratiert.

Besuchen auch Sie Open End im Zeitraum vom 28.09.2012 bis zum 07.04.2013 im Haus der Kunst in München. Das Team vom München Blog wünscht viel Vergnügen.

Service:

„Open Ende“
28.09.2012 bis zum 07.04.2013
Haus der Kunst München
Hier geht es zum Webauftritt.

Und für alle, die für diese Veranstaltung extra nach München kommen, haben unsere Partner StayMunich und Stay2Munich wie immer günstige Übernachtungsmöglichkeiten!

Ausstellung: Thomas Ruff im Münchner Haus der Kunst

Donnerstag, 26. Januar 2012

Das Haus der Kunst in München präsentiert eine Ausstellung über Thomas RuffVom 17.02.2012 bis zum 20.05.2012 präsentiert das Haus der Kunst in München eine Ausstellung zu den Werken des Fotokünstlers Thomas Ruff. In dieser ersten umfassenden Präsentation seit über zehn Jahren zeigt Thomas Ruff die Werkgruppen, die ihn international bekannt gemacht haben. In chronologischer Abfolge vollzieht die Ausstellung Ruffs künstlerische Entwicklung nach: Von seiner ersten, 1979 begonnenen Serie deutscher ‚Interieurs‚ über die ‚Porträts‚, ‚Häuser‚ und ‚Sterne‚ zu den Werkgruppen der 90er-Jahre, wie ‚Zeitungsfotos‚, ‚Nächte‚, ‚Plakate‚ und ‚andere Porträts‚. Seine jüngste Serie ‚ma.r.s.‚ übersetzt topografische Aufnahmen vom Mars in Bilder fragiler Schönheit.

Erstmalig Teil der Präsentation ist Material zur Rezeption der Werke und zu den Quellen, die Thomas Ruff inspiriert haben. Die Ausstellung öffnet den Zugang zu Ruffs konzeptueller Befragung der verschiedenen Gebrauchsweisen und Formen der Fotografie. Am 13.03.2012 steht Thomas Ruff ab 19 Uhr zum Künstlergespräch im Haus der Kunst bereit.

Thomas Ruff wurde 1958 in Zell am Harmersbach im Schwarzwald geboren und studierte bei Bernd Becher an der Düsseldorfer Kunstakademie.

Das Haus der Kunst in München präsentiert eine Ausstellung über Thomas Ruff

Ausstellungsstück aus der Serie 'Interieur'

Die Serie der ‚Interieurs‚ entstand noch zu Studienzeiten. Die meisten Bilder dieser Werkgruppe sind im Schwarzwald aufgenommen, in den Wohnungen von Verwandten und von Eltern ehemaliger Klassenkameraden. Thomas Ruffs innere Haltung gegenüber diesen Räumen ist ambivalent: Sie sind für ihn „der Inbegriff von Spießbürgerlichkeit“, der er entkommen war, und geben ihm gleichzeitig das Gefühl der Zugehörigkeit bzw. stehen für einen sentimentalen Blick auf die Umgebung seiner Kindheit. In den ‚Interieurs‚ sind Raumdetails sachlich und distanziert wiedergegeben, wobei sich durch die Wahl des Bildausschnitts Charakter und Stimmung des jeweiligen Raums essenzartig verdichten. Die in den frühen 80er-Jahren beginnenden Renovierungen dieser Wohnungen beendeten die Serie.

Die Fotos der jüngsten Serie ‚ma.r.s.‚ stammen ursprünglich von der Website der NASA und wurden von der Kamera in einem Satelliten gemacht, in senkrechtem Winkel zur Oberfläche des Mars. Durch nachträgliches Kolorieren und Anpassen des Winkels an eine menschliche „Pseudoschrägansicht“ werden sie zu einer virtuellen Vorwegnahme eines Besuches auf dem Mars.

Das Haus der Kunst in München präsentiert eine Ausstellung über Thomas Ruff

Ausstellungsstück aus der Werkgruppe 'Zeitungsfotos'

Thomas Ruff hat Fotografie kürzlich als „die größte Bewusstseinsveränderungsmaschine, die auf den Menschen einwirkt“ bezeichnet; die Präsenz und Beschaffenheit von Fotos in Zeitungen, Magazinen, in Film und Fernsehen habe sich durch den technologischen Schub der letzten Jahrzehnte stark verändert, und die Möglichkeit zu manipulieren habe ständig zugenommen.

In über drei Jahrzehnten hat Thomas Ruff sich mit dieser Entwicklung auseinander gesetzt und seine eigene Arbeitsweise ständig variiert. Er hat den Schritt von analoger zu digitaler Bildproduktion vollzogen, und vor allem die Durchmischung von beidem in ihren unterschiedlichen Möglichkeiten ausgelotet. Von Anfang an war seine Herangehensweise konzeptuell: Er untersucht Genres, Motivwelten und Techniken mit exemplarischem Charakter, und jede Serie bringt neben dem eigenen Sujet auch ihre eigene Technik hervor. In der Summe verbindet die sich über drei Jahrzehnte erstreckende Arbeit von Thomas Ruff Analyse und Sehlust in einer einzigartigen Form.

Besuchen auch Sie die Ausstellung über das Schaffen von Thomas Ruff im Zeitraum vom 17.02.2012 bis zum 20.05.2012 im Haus der Kunst in München. Das Team vom München Blog wünscht viel Vergnügen.

Service:

Ausstellung: Thomas Ruff
17.02.2012 bis 20.05.2012
Künstlergespräch mit Thomas Ruff: DI, 13.03.2012, 19 Uhr
„Der wissenschaftliche Künstler“ – Vortrag von Thomas Weski: DO, 26.04.2012, 19 Uhr
Haus der Kunst München
Hier geht es zum Webauftritt.

Und für alle, die für diese Veranstaltung extra nach München kommen, haben unsere Partner StayMunich und Stay2Munich wie immer günstige Übernachtungsmöglichkeiten!

Ausstellung: Wilhelm Sasnal im Münchner Haus der Kunst

Montag, 23. Januar 2012

Das Haus der Kunst in München präsentiert eine Ausstellung über das Schaffen von WIlhelm Sasnal

Tsunami Girl (2011)

Vom 03.02. bis zum 20.05.2012 präsentiert das Haus der Kunst in München eine Ausstellung über die Kunst des polnischen Malers Wilhelm Sasnal. Die Ausstellung gibt einen Einblick in Sasnals Arbeit von 1999 bis zur Gegenwart und zeigt neben 60 Gemälden auch eine Auswahl seiner Filme.

Wilhelm Sasnal wurde 1972 in Tarnow (Polen) geboren und konnte international bereits durch eine Reihe von Einzelausstellungen auf sich aufmerksam machen. Er findet seine Motive im Alltag und in den Medien. Dabei reicht seine Bildwelt von Porträts seiner Angehörigen und Freunde bis zu Ikonen der Popkultur; vom Nachrichten-Foto eines jungen Mädchens in den Trümmern der Tsunami-Katastrophe in Japan bis zu Kapiteln aus der polnischen Geschichte wie dem Zweiten Weltkrieg einschließlich Holocaust. Wie ein Pendel schwingen seine Bilder ständig zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Stilistisch verschmilzt Sasnals Arbeit Romantik mit Realismus sowie Pop mit Abstraktion. Insgesamt belegen seine Werke eine Leidenschaft für die Geschichte der Malerei und eine konzeptuelle Auseinandersetzung mit der Malerei als Medium.

Wilhelm Sasnal wählt aus der Masse von Bildern in Comics, Zeitungen, Fernsehen und Internet, die sonst leicht übersehen werden, aus und schafft eine einzigartige und sehr persönliche Dokumentation des heutigen Lebens.

Sasnal genoss eine Ausbildung an der Krakauer Akademie der Schönen Künste. Dort fand er das Anfertigen von Stillleben, Akten und die Beschränkung auf Kunstgeschichte bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts fand er „sehr technisch“ und lebensfern: „Mein Leben war völlig anders als das, was die Bilder zeigten, auf die ich Bezug nehmen sollte; deshalb wollte ich malen, was um mich her vorging.“

Die Jahre 2000/2001 waren für Wilhelm Sasnal entscheidend: In Polen erschien Art Spiegelmans ComicMaus„, Claude Lanzmanns neunstündiger Dokumentarfilm „Shoah“ (1985) wurde gezeigt und Jan Tomasz Gross‚ Buch „Neighbours“ (2001) kam heraus. Nachdem sich die Polen bisher ausschließlich als Opfer der Nationalsozialisten verstanden hatten, thematisierten diese Veröffentlichungen nun ihre Verstrickungen bzw. Beteiligungen an den Gräueltaten. Wilhelm Sasnal fand diese Notwendigkeit des Perspektivwechsels zunächst verstörend. 2001 malte er insgesamt fünf Gemälde nach dem ComicMaus„, in dem Art Spiegelman die Nationalsozialisten als Katzen, die Juden als Mäuse, die Polen als Schweine und die Amerikaner als Hunde darstellt.

Das Haus der Kunst in München präsentiert eine Ausstellung über das Schaffen von Wilhelm Sasnal

Power Plant in Iran (2010)

Seine Gemälde kreisen um die Frage, wie viel vom Inhalt des Comics zu vermitteln ist, wenn die Bilder aus dem Zusammenhang gerissen sind und die Sprechblasen wegfallen. In seinen „Maus„-Gemälden stellt Wilhelm Sasnal eine Person oder Szene isoliert dar, befreit vom Vorwärtsdrängen der Handlung.

Allgemein erwecken Wilhelm Sasnals Gemälde häufig den Eindruck von Stillstand und sind dennoch mit Handlung aufgeladen. Je nach Sujet verändert er auch seine Malweise. In den frühen Gemälden wie „Maus“ hinterlässt die Pinselführung kaum persönliche Spuren. Bei späteren Gemälden hingegen wird der Farbauftrag teils üppig. Für das Thema Strahlung und Kernkraft verzichtet Sasnal darauf, den Farbauftrag zu kontrollieren und lässt in „Power Plant in Iran“ (2010) die Farbe über die Leinwand laufen.

Die Ausstellung wird von der Whitechapel Gallery (London) in Zusammenarbeit mit dem Münchner Haus der Kunst organisiert. Ihre Premiere hatte sie in der Whitechapel Gallery. In München wird Wilhelm Sasnal am 09.05.2012 um 19 Uhr zum Künstlergespräch bereit stehen.

Besuchen auch Sie die Ausstellung über das Schaffen von Wilhelm Sasnal im Zeitraum vom 03.02.2012 bis zum 20.05.2012 im Haus der Kunst in München. Das Team vom München Blog wünscht viel Vergnügen.

Service:

Ausstellung: Wilhelm Sasnal
03.02.2012 bis 20.05.2012
Künstlergespräch mit Wilhelm Sasnal: 09.05.2012, 19 Uhr
Haus der Kunst München
Hier geht es zum Webauftritt.

Und für alle, die für diese Veranstaltung extra nach München kommen, haben unsere Partner StayMunich und Stay2Munich wie immer günstige Übernachtungsmöglichkeiten!

Kunstausstellung „Schwarz und Weiß“ von Ellsworth Kelly im Haus der Kunst

Mittwoch, 28. September 2011

Vom 07.10.2011 bis 22.01.2012 findet die KunstausstellungSchwarz und Weiß“ des Künstlers Ellsworth Kelly im Münchener Haus der Kunst statt. Die Ausstellung konzentriert sich ausschließlich auf dessen Werke in Schwarz und Weiß und entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler selbst. Mit einer Auswahl von ca. 50 Bildern und Reliefs aus den Jahren 1948 bis 2009 ist eine erste umfassende Retrospektive seiner schwarz-weißer Werke im Haus der Kunst zugänglich. In verdichteter Form gibt die Ausstellung „Schwarz und Weiß“ Auskunft über die künstlerische Entwicklung von Ellsworth Kelly.

Zumeist verwirklichte Ellsworth Kelly seine Versionen in Schwarz und Weiß parallel zu seinen farbigen Fassungen. Ihr Anteil am Gesamtwerk ist höher als der jeder anderen zweifarbigen Kombination. Bisher sind sie noch nie in einer Kunstausstellung zusammengeführt worden, obwohl der Künstler selbst diese Art von Retrospektive seit den 90er Jahre anregte.

Seit Beginn seines Schaffens beschäftigt sich Ellsworth Kelly mit Grundformen der Gegstände. Dabei regen die äußeren Merkmale eines Gegenstandes seine Wahrnehmung an. Ihn interessieren Schatten und die Beschaffenheiten von Oberflächen. Bei der Umsetzung seiner Bildideen entsprechen die Farben Schwarz und Weiß Dunkel und Hell. Ellsworth Kelly konzentriert sich hierbei ausschließlich auf Form und Profil des Gegenstandes. Eine Ablenkung durch die emotionale Werte der Farben entfällt.

Ellsworth Kelly gilt heute als einer der herausragendsten Farbenkünstler in der Geschichte der abstrakten Malerei. Jedoch richtete er erst seit den 50er Jahren sein Augenmerk verstärkt auf Farbe und rückte sie als Thema in den Mittelpunkt. Bei dieser Entwicklung spielt der graphische Kontrast eine große Rolle.

Ellsworth Kellys Verwendung für seine Formen kreist um ein zentrales Thema: Wie entscheidet sich die Wahrnehmung von Masse und Volumen, von Figur und Grund, oder von Leinwand und ihrem Bezug zum Raum? Das erkennt man je nachdem ob Schwarz über Weiß erscheint oder Weiß von Schwarz durchtrennt wird.

Ellsworth Kelly reduziert ein Objekt zumeist in einer zweidimensionalen Perspektive: Egal ob es sich um einen Terrassenboden eines Pariser Straßencafés handelt oder um den Schatten eines Geländers auf einem Treppenaufgang. Ellsworth Kelly´s Blick durchdringt diese Gegenstände und dringt zu ihrem innersten Wesen vor, indem er sie aus ihrem räumlichen Zusammenhang löst.

Und genau das ist auch das Besondere an Ellsworth Kelly Austellung „Schwarz und Weiß“. Denn er isoliert und kopiert etwas, ohne etwas zu verändern oder hinzuzufügen.

Besuchen auch Sie vom 07.10.2011 bis 22.01.2012 die KunstausstellungSchwarz und Weiß“ von Ellsworth Kelly im Haus der Kunst München. Das Team vom München Blog wünscht viel Vergnügen.

Service:

Kunstausstellung „Schwarz und Weiß“ von Ellsworth Kelly
07.10.2011 bis 22.01.2012
Haus der Kunst München
Hier geht es zum Webauftritt des Haus der Kunst

Und für alle, die für diese Veranstaltung extra nach München kommen, haben unsere Partner StayMunich und Stay2Munich wie immer günstige Übernachtungsmöglichkeiten!

Englische Diskussion anlässlich von Ai Weiwei im Haus der Kunst

Freitag, 08. Juli 2011

Englische Diskussion im Haus der Kunst, München anlässlich des Falls Ai Wei WeiAnlässlich von Ai Weiwei findet am 27.07.2011 um 19:00 Uhr eine Diskussion in englischer Sprache im Haus der Kunst, München statt. Dieses Vorhaben wird unterstützt vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München, der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau sowie von dem Museum Villa Stuckstatt.

Der Fall Ai Weiwei wird hierbei als Teil einer umfassenderen geopolitischen Entwicklung dikutiert. Innerhalb dieser Diskussion handelt es sich um die Glaubwürdigkeit des westlichen Kunstsystems mit der Forderung nach universeller Meinungsfreiheit sowie über eventuell bestehende Komplizenschaften mit autokratischen politischen Systemen. Aber auch die Frage danach, ob Veranstaltungen wie z.B. die Sharjah Biennale die stillschweigende Duldung dieser Form von Herrschaft bedeuten finden Erwähnung.

Die Sharjah Biennale ist das drittgrößte der 7 Emirate, die sich zu den Vereinigten Arabischen Emiraten zusammengeschlossen haben. Es gilt als kulturelles Zentrum der Föderation. 1998 war Sharjah UNESCO-Kulturhauptstadt der Arabischen Welt. Seit 1993 richtet die Abteilung für Kultur und Information des Emirats Sharjah in der gleichnamigen Stadt die internationale Kunstbiennale aus. Sie soll die Kontakte von Künstlern, Kunstinstitutionen und -organisationen aus den arabischen Ländern untereinander und mit der Kunstszene aus anderen Teilen der Welt fördern.

Bei der DiskussionKunst, Dissidenten und Widerstand“ im Haus der Kunst, München werden dabei sein: Hou Hanru (San Francisco Art Institute), Gao Minglu (University of Pittsburgh), Shi Ming (Deutsche Welle TV), Flora Sapio (Julius-Maximilians-Universität Würzburg) und Hauptkurator des Haus der Kunst Ulrich Wilmes. Die Veranstaltung obliegt der Moderation des künftigen Direktors des Haus der Kunst Okwui Enwezor.

Ai Weiwei ist ein chinesischer Künstler, Bildhauer, Kurator und Menschenrechtler, der mittlerweile seit dem 22.06.2011 aus der Haft entlassen wurde. Wegen seines politischen und gesellschaftlichen Engagements ist er regelmäßig den chinesischen Behörden ausgesetzt.

Anfang Dezember im Jahr 2010 wurde Ai Weiwei erstmals daran gehindert, aus der Volksrepublik China auszureisen. Dies wird auch mit der Verleihung des Friedensnobelpreises an den Regimekritiker Liu Xiaobo in Oslo in Verbindung gebracht, der an der Übergabezeremonie am 10.12.2010 nicht teilnehmen konnte, weil er aus politischen Gründen inhaftiert war.

Am 03.04.2011 wurde Ai Weiwei auf dem Weg nach Hongkong am Pekinger Flughafen aufgrund von nicht näher benannter „Wirtschaftsverbrechen“ von der chinesischen Polizei festgenommen und bis auf weiteres inhaftiert. Die Inhaftierung von Ai Weiwei durch die chinesische Polizei ist der vorläufige Höhepunkt im politischen Kampf des Künstlers. Zur TED-Konferenz (Abkürzung für Technology, Entertainment, Design) in den USA ließ Ai Weiwei eine Videobotschaft verbreiten, die zeigte, mit welchen Mitteln die chinesische Regierung den Künstler überwacht und einzuschüchtern versucht. Daraufhin wurde die Freilassung Ai Weiweis vielerseits gefordert.

Das chinesische Außenministerium wies auf einer Pressekonferenz Anfang Mai 2011 daraufhin, dass die deutschen Medien die „Souveränität der chinesischen Justiz“ respektieren sollten. Ai Weiwei würden Wirtschaftsdelikte vorgeworfen und die Außenwelt sollte die laufenden Ermittlungen nicht kommentieren. Während eines Besuchs von Gremien der Europäischen Union Mitte Mai 2011 bezeichnete der stellvertretende chinesische Außenminister die Kritik der Europäer als „herablassend“.

Wenn auch Sie Interesse an dieser hochbrisanten DiskussionKunst, Dissidenten und Widerstand“ haben, melden Sie sich bitte bis 22.07.2011 unter 089- 211 27 113 oder unter events@hausderkunst.de an. Der Eintritt beträgt 5,00 Euro. Das Team vom München Blog wünscht allen Teilnehmern einen erkenntnisreichen Diskussionsabend.

Service:

Englische Diskussion anlässlich von Ai Weiwei
27.07.2011
Haus der Kunst, München
Beginn:19:00 Uhr
Hier gehts zur Webseite des Haus der Kunst

Und für alle, die an der englischen Diskussion teilnehmen möchten aber nicht aus München kommen,haben unsere Partner StayMunich und Stay2Munich wie immer günstige Übernachtungsmöglichkeiten!

Weltweite Proteste: Künstler Ai Weiwei soll freigelasssen werden


Quelle: Youtube